Für die, die jetzt nicht den gesamten Text lesen wollen: Ich werde wohl Ende der Woche wieder „zurückkommen“, aber es wird einige Änderungen geben. So habe ich z.B. alle Einträge mit „zu privatem“ Inhalt gelöscht und die Beitragszahl somit von 619 Posts auf 525 Post minimiert. Ich habe durch diverse Vorfälle der letzten Wochen einfach für mich beschlossen, den Blog in der jetzigen Form so nicht mehr weiterzuführen.
In den letzten Tagen habe ich überlegt, wie ich den Blog weiterführen soll, bin aber ehrlich gesagt noch immer auf kein Ergebnis gekommen. Auch habe ich kurzzeitig überlegt den Blog ganz dicht so machen, aber dazu liegt er mir doch zu sehr am Herzen. Seit rund 6 Jahren blogge ich nun schon mehr oder weniger regelmäßig. Zuerst noch auf „myblog“, wo ich mit 14 Jahren meinen ersten privaten Blog eröffnet habe. Damals hatte ich eine Handvoll Leser und schrieb über mein nicht besonders spannendes Leben. Mit 16 begann ich mich für Grafik zu interessieren, da zu dieser Zeit die ganzen Grafikpages und Blend-Sites boomten. Ein halbes Jahr lang versorgte ich dann meine Leser mit kleinen Gif-Animantionen, selbst erstellten Avataren, von mir gecodeten Layouts und es gab ab und zu kleine Blend-Challenges. Zu dieser Zeit war ich auch Co-Administrator der Hape Kerkeling Fanpage und unterstütze andere Blogger mit meinem Grafik- und HTML-Wissen. Vor 2 Jahren hieß es dann wieder „back to the roots“, da ich wieder über mein Leben bloggen wollte, und dieser Blog hier entstand. Wer mich noch aus der Anfangszeit kennt, der weiß, dass ich damals hauptsächlich über meinen Alltag geblogged habe. Klar, gab es hin und wieder Beauty- oder Fashionposts, aber in gaaaaanz geringem Maß, da der Blog über mich und mein Leben handeln sollte. In der Anfangszeit, als ich nur ein paar regelmäßige Leser hatte war dies auch noch okay. Ich erzählte viel von mir, aber das meiste war belangloses Zeug. Ich kann mich noch erinnern, wie aus dem Häuschen ich war, als ich meine ersten 20 Leser hatte.
Beauty und Fashion haben mich zwar auch schon zu dieser Zeit interessiert, aber es hielt sich im Rahmen… Aber mit der Zeit entwickelte sich eine Eigendynamik, mit der ich nicht gerechnet hätte. Ich begann mehr und mehr Beauty- und Fashionblogs zu lesen und lies mich immer mehr von Produkten anfixen. Mit der Zeit wurde mein kleiner privater Blog immer mehr Mainstream. Trotzdem habe ich versucht immer authentisch zu sein und mein eigenes Ding durchzuziehen. Neben Kosmetik und Kleidung wollte ich auch Geschichten aus meinem Alltag posten oder Dinge, über die ich nachdachte und mir Gedanken machte.
Mittlerweile ist die Leserzahl aber so angestiegen, dass ich mir überlegen muss, wie viel ich von mir preisgeben möchte/kann. Außerdem haben Leute aus meinem privaten Umfeld meinen Blog gefunden, was ich NIE wollte. Wie ich in den letzten Wochen festgestellt habe, haben einige Bloggerinnen ein ähnliches Problem, weswegen sie ihren Blog schließen, umziehen oder passwortgeschützt machen. Ich kann das nachvollziehen, denn ich will auch nicht, dass ehemalige Schulkollegen, Arbeitskollegen oder andere Leute aus meinem privaten Umfeld gewisse Dinge über mich lesen. Ich muss sagen, ich habe in meinem privaten Umfeld nur gaaaaaaaanz wenige Vertraute, denen ich fast alles erzähle und die anderen zig Freunde und Bekannte von mir wissen wenig über meine Gedanken, usw. Meine Gefühle und Gedanken habe ich seit je her eher mit den Leuten aus dem WWW geteilt als mit denen. Einfach weil Leute im Internet meist viel neutraler urteilen und ich gerade bei meiner „schwierigen Phase“ im Alter von 15-16 Jahren auch mit kaum jemanden reden wollte, der mir Nahe stand. Für mich war mein Blog immer „meine kleine Welt“, in der ich anonym schreiben konnte, was ich wollte. In diese kleine Welt sind aber seit einigen Monaten immer mehr Leute „unabsichtlich“ eingedrungen. Wenn ich z.B. weiß, dass Person XY meinen Blog liest, dann stört es mich ja nicht so sehr, dann weiß ich, was ich schreiben kann und was eher nicht. Aber wenn ich daran denke, dass auch noch unzählige andere Leute meinen Blog lesen, sich vielleicht durch meine Posts angesprochen fühlen und sich ein (falsches) Urteil bilden, dann stört es mich sehr. Außerdem geistern Fotos von mir im Internet herum, die vielleicht mein späterer Arbeitsgeber auch nicht so gerne sehen will. Somit bin ich zu dem Entschluss gekommen auf DIESEM Blog nichts mehr zu privates zu posten. Eventuell wird in den nächsten Wochen ein separater Blog mit Passwortschutz folgen.
Generell weiß ich aber nicht, wie ich mit diesem Blog weiter mache. Es steckt wirklich sehr viel Liebe und Zeit drin. Ich bin nächtelang an meinem Layout gesessen, habe mir Mühe gegeben halbwegs ansprechende Fotos zu machen, diese nett zu bearbeiten und auch „interessante“ Texte zu verfassen. Etliche PR-Firmen kennen diesen Blog und meine Leserzahl ist ja auch ganz ansehnlich. Mit einem Wort, eine Löschung kommt für mich nicht infrage. Andererseits habe ich keine Ahnung, in welche Richtung ich gehen möchte/werde. Privates wird es hier ja kaum noch zu lesen geben, aber ich möchte auch nicht einer der unzähligen Bauty- und Fashionblogs werden. Für einen Fashionblog bin ich einfach zu uninformiert, was die neuesten Trends angeht. Ob jetzt H&M eine neue Kollektion hat, oder es bei Zara gerade ein Schnäppchen gibt ist für mich nicht relevant. Und eine Fashionweek oder andere Modeveranstaltungen interessieren mich ehrlich gesagt auch null die Bohne.
Für Beauty interessiere ich mich zwar nach wie vor sehr, aber ich finde dauernd Produkte zu testen und reviewen auf längere Sicht langweilig. Auch schminke ich mich im Alltag immer mit meinen Standard-Produkten und mache keine „waghalsigen“ Schminkexperimente, weswegen ich euch kaum von mir geschminkte Looks zeigen kann. Des Weiteren bin ich jetzt an einem Punkt, wo ich auch beim Shoppen „Stopp! Aus! Halt!“ sage. Bei Kleiderschrank platz aus allen Nähten (von meinem Schuhschrank rede ich erst gar nicht…) und mir meinen Kosmetikprodukten würden wohl noch meine Ur-Enkeln auskommen. Es macht mir im Moment auch keinen Spaß neue Dinge zu kaufen, da ich nicht mal nachkomme alle Produkte die ich habe zu benutzen. Zwar kaufe ich sowohl bei Kleidung, als auch bei Schminke nur günstige Produkte, trotzdem finde ich es schade, sie kaum benutzt rumliegen zu lassen. Da es ja zur Zeit einigen Bloggern so geht, denke ich, ihr versteht mich da. ;-)
Also mal schauen, in welche Richtung sich alles so entwickelt…
Im Moment werde ich sowieso etwas weniger Zeit für die Online-Welt haben. Ich wurde nämlich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, eine Doppelseite in einem 2-wöchigen Magazin mit Schminke, Mode und praktischen Tipps zu befüllen. (Da es ein Magazin für „Kinder“ ist, habe ich absichtlich nicht die Worte „Beauty“ oder „Fashion“ benutzt. ;-)) Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das machen werde, da ich weiß, dass es eine Menge Arbeit sein wird. Ideen finden, diverse Produktfotos von zig Seiten zusammensammeln, zeitaufwendiger Mail- und Telefonkontakt mit PR-Leuten, dann vielleicht beim Schminken und Fotografieren „selbst die Hand anlegen zu müssen“, wenn es keine geeigneten Fotos gibt und letztendlich auch noch die Texte verfassen. Wie dem auch sei, sollte ich das Angebot annehmen, werde ich dies als „Chamy“ machen und nicht unter meinem richtigen Namen, weswegen ich auch nicht will, dass hier auf dem Blog noch allzu private Dinge stehen. Sollte nämlich dann irgendwer nach „Chamy“ googeln, möchte ich nicht, dass sie irgendwelche privaten Geschichten über mich im Internet finden…
Ich hoffe ihr könnt meine Entscheidung so halbwegs nachvollziehen…
Ende der Woche werde ich mich mit einer kleinen Verlosung zurückmelden und dann hoffentlich wieder recht bald in einen „geregelten Bloggerrhythmus“ kommen. ;-)
Macht’s gut und bis bald!