Top oder Flop - Lancomes Juicy Shaker und Juicy Matte Shaker im Test

Als Lancome vor längerer Zeit die Juicy Shaker lancierte waren die Social Media Kanäle plötzlich voll mit dieser neuartigen Lippenfarbe, jeder musste sie testen und der Hype ging gefühlt durch die Decke. Als dann etwas später die Juicy Matte Shaker den deutschen Markt betraten, war der Hype zwar schon etwas abgeflacht, aber die Neugierde war weiterhin groß. Ich muss gestehen, auch ich konnte nicht widerstehen und so finden sich in meiner Sammlung je ein Juicy Shaker in der Nuance „Mangoes Wild“ / 381, wie auch ein Juicy Matte Shaker in „Pink Power“ / 378. Und was soll ich sagen, die Unterschiede könnten nicht deutlicher sein, meine Zufriedenheit nicht gespaltener – ein Mal Top, ein Mal Flop!

Das äußere Erscheinungsbild ist bei beiden Produkten ähnlich und gibt keinen Grund zur Kritik – die kleinen Tuben in Cocktailshaker-Form sind optisch, wie auch haptisch gut gestaltet, die durchsichtige Verpackung gibt einen direkten Blick auf die Farbe frei und das Material erscheint bruchfest und praktisch. Der weiche Applikator mag zunächst etwas groß erscheinen, ermöglicht aber einen überraschend präzisen Auftrag und nimmt für meinen Geschmack genau die richtige Menge an Produkt auf. Preislich liegen die Juicy Shaker mit ca 18€ (online) deutlich unter den Juicy Matte Shakern mit gut 24€, wobei beides wirklich stolze Preise sind – aber gut, wir reden hier ja auch von sogenannter High End Kosmetik.


Pflegend kommen beide Lippenprodukte daher, wobei die Juicy Shaker aufgrund der 2-Phasen-Formel mit pflegenden Ölen die zarte Lippenhaut noch einen Tick nachhaltiger versorgen sollen. Doch hier liegt dann auch deren größtes Problem – die Konsistenz. Und damit scheine ich nicht alleine zu stehen, denn auch die liebe Karina hat diese schon als etwas zu ölig beschrieben.


Lässt man die Juicy Shaker eine Zeitlang stehen, so erkennt man schnell, dass sich das Produkt absetzt und Farbe, wie auch Pflege klar voneinander getrennt erscheinen. Das Produkt macht seinem Namen also alle Ehre und es gehört ordentlich geschüttelt, bevor man es aufträgt. Nur so verbinden sich die Inhaltsstoffe wieder, tränken das Schwämmchen mit ausreichend Produkt und ermöglichen einen „ordentlichen“ Auftrag. Leider muss ich gestehen, dass mir dieser bei den Juicy Shakern so gar nicht gefällt und ich damit überhaupt nicht zurecht komme. Das ölige Produkt will einfach nicht auf meinen Lippen bleiben, zieht sich ultra schnell in feine Lippenfältchen und blutet aus, fühlt sich auf den Lippen recht ölig / rutschig an und verschwindet binnen kürzester Zeit komplett. Auch kann sich die – auf den ersten Blick dominant wirkende – Farbe „Mangoes Wild“ so gar nicht auf den Lippen umsetzen und so ist hier nur ein zarter Hauch zu erkennen, der zudem recht uneben wirkt. Mir ist zwar bewusst, dass die Juicy Shaker eher als Gloss gelten und die Farbabgabe daher zarter gedacht ist, aber für meinen Geschmack wird nichtmals das getroffen, schade!


Schichten bringt hier leider nichts und verschlimmert die Situation noch, denn wie man auf dem Foto unschwer erkennt setzen sich dann die Farbpigmente in den Lippenfältchen ab und das Ergebnis erscheint alles andere als schön. Es gibt keine klare Kontur, kaum erkennbare Farbe und trotz der sehr öligen Konsistenz kann ich kaum mehr Pflege feststellen, als bei herkömmlichen Balms. Denn was mir fehlt ist die Feuchtigkeit und so bleiben sehr trockene Lippen auch mit dem Öl leider eher trocken. Alles in allem erscheinen die Juicy Shaker also eher als Flop für mich, ich würde mir keinen zweiten davon kaufen und nutze den einen den ich habe kaum!


Ganz anders sieht es da bei den Juicy Matte Shakern aus, die als matte flüssige Lippenstifte angepriesen werden. Auch hier ist das Produkt zunächst aufzuschütteln, jedoch gibt es keine zwei zu verbindenden Phasen, das Schütteln soll vielmehr den Applikator mit der Farbe tränken. Und was soll ich sagen – die Konsistenz ist wirklich ein Traum! Ultra dünn, kaum auf den Lippen spürbar und dennoch seidig und gleichmäßig im Auftrag überzeugt mich diese Lippenfarbe bereits im ersten Auftrag. Die hochpigmentierte Formulierung leuchtet auf den Lippen, die Kontur erscheint sehr präzise und ich kann kaum ein Ausfedern feststellen. Die Farbe erscheint in den ersten Minuten allerdings eher semi-matt und der weiche Schimmer trägt sich erst mit der Zeit ab, was ich aber nicht als dramatisch empfinde! Wohl aber dramatisch – dramatisch gut – gefällt mir die Haltbarkeit, denn mehrere Stunden sind für den Matte Shaker kein Problem. Er entwickelt mit der Zeit sogar einen leichten Stain-Effekt, so dass die Lippen auch dann noch einen Hauch Farbe haben, wenn das Produkt etwas weniger wird. Aber auch ein Nachlegen gestaltet sich ob der sehr feinen, dünnen Textur problemlos und gleichmäßig! Genau so sollte ein flüssiger Lippenstift aussehen!


Ich bin ganz verliebt in den einfachen Auftrag, den guten Tragekomfort und die wunderschöne Farbe des Matte Shakers „Pink Power“. Einerseits habe ich das Gefühl, nichts auf den Lippen zu tragen und andererseits fühlen sich die Lippen doch toll gepflegt und überhaupt nicht trocken an! Die Farbe Nr. 378 entspricht genau meinen Beuteschema und leuchtet richtig – Herz, was willst du mehr! Dieser Einkauf begeistert mich tatsächlich und hätte ich nicht so unglaublich viele Lippenprodukte, ich würde tatsächlich noch einen weiteren Matte Shaker nachkaufen!! Der lieben Melanie von  Beau(Ty)pe geht es da übrigens nicht anders und ich empfehle euch ihre Review wärmstens!


Es ist schon interessant zu sehen, wie zwei Produkte so unterschiedlich sein können, die zumindest dem Namen und dem Äußeren nach doch eine gewisse Ähnlichkeit haben. Das Konzept hinter beiden gefällt mir an sich sehr gut, aber die öligen Juicy Shaker sind für mich in der Umsetzung leider ein Flop! Top hingegen sind die Juicy Matte Shaker und somit eine echte Empfehlung

1 Kommentare

  1. Ich habe zwar keinen der Juicy Shaker aber dafür schon drei der Matte Shaker weil ich sie so toll finde😄 Gerade dieses "nichts auf den Lippen haben"-Gefühl finde ich so toll😍
    Liebe Grüße

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