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Warum ich dir nicht antworte und auch nicht deine beste Freundin bin!

Die letzten Tage könnte ich im Strahl kotzen, was sich teilweise für ein forderndes Verhalten auf den Social Media Kanälen eingeschlichen hat. Seit mehr als 10 Jahren darf ich die Onlinewelt mein zweites zu Hause nennen. Ich habe schon immer gern Fotos geschossen, bin stundenlang vorm Rechner gesessen um meine Bilder zu bearbeiten und habe meine Gedanken auf das digitale Blatt Papier gebracht. Nach mehr als einem Jahrzehnt im WWW kann ich zwar sagen, dass sich die letzten Jahren vieles verändert hat, ich aber immer noch mit Freude dabei bin und die digitale Welt nun auch Teil meines Jobs nennen darf. Trotzdem muss ich sagen, dass mich Eines die letzten Wochen mehr und mehr aufregt: Die Forderung mancher User innerhalb kürzester Zeit zu antworten.

Die Forderung innerhalb kürzester Zeit zu antworten

„Du hältst dich wohl für was Besseres, dass du nicht antwortest, oder wie?“
„Hast du meine Message nicht gelesen, ich hab dir gestern Nacht geschrieben und noch keine Antwort bekommen?“
„Dann halt nicht…!“
„HALLOOO?! Wieso kommt keine Antwort von dir?“
„Ok, ich sehe schon, du willst mir also nicht antworten“
„Und Tschüss, eine Followerin weniger, wenn du nicht antworten kannst!“
„Ich seh doch das du online bist, wieso hab ich dann noch keine Antwort!“

Solche Nachrichten bekomme ich mittlerweile fast täglich und sie machen mich nicht nur stutzig, sondern mittlerweile auch richtig wütend. Versteht mich nicht falsch, ich liebe den Austausch mit anderen, kommuniziere gerne auf diversen Plattformen und freue mich, wenn ich anderen mit Input helfen kann, oder mir durch Gespräche neue Sichtweisen eröffnet werden. Aber – auch wenn man es nicht glaubt – auch ich habe ein Leben außerhalb des WWWs. Zwar habe ich mich vor Jahren dazu entschieden mit meiner Internetpräsenz einen kleinen Teil meines Lebensunterhaltes zu finanzieren, jedoch ist mir nicht bewusst, mich dazu verpflichtet zu haben 24/7 online zu sein, um auf alle Nachrichten binnen kürzester Zeit zu antworten.

Ich antworte so gut ich kann, aber eben nicht 24/7

Jeder der mich kennt denkt, dass meine Hand mit meinem Smarthphone verwachsen wäre, da ich das Gerät wirklich kaum aus der Hand lege. Ich versuche ansprechende Bilder zu produzieren (was übrigens mehrere Stunden pro Woche in Anspruch nimmt), mache mir Notizen für Blogposts und nehme euch in meinen Alltag mit. Bahnfahrten, Wartezeiten, ja selbst die Zeit am „stillen Örtchen“ nutze ich, um mich für das viele liebe Feedback zu bedanken und eure Fragen, Anregungen und Wünsche zu beantworten, aber auch um bei anderen Bloggern aktiv mein Feedback zu hinterlassen. All das mache ich gerne. Wenn ich dann aber in meinen – ohnehin gut gefüllten – Privatnachrichteneingang schaue und mir zig vorwurfsvolle Nachrichten entgegen blinken, wieso ich so arrogant sei und nicht gleich antworte, dann werde ich fuchsteufelswild. Wie gesagt, ich nutze eigentlich jede freie Minute jemandem zu schreiben und finde es daher mehr als anmaßend, wenn Leute mit vorwurfsvollen Unterton nach wenigen Stunden schon nach einer Antwort verlangen.

Gestern habe ich 186 Nachrichten geschrieben

Ich habe in der Vergangenheit versucht all diesen „Warum antwortest du nicht innerhalb von 10 Sekunden“-Nörglern zu erklären, wieso manche Antworten auch mal einen Tag oder länger brauchen. Einige haben es verstanden, andere nicht. Ich glaube aber den meisten ist es nicht bewusst, wie viele Nachrichten man als „Influncer“ (btw. mein Unwort des Jahrzehnts!) so bekommt. Ich habe gestern 186 Nachrichten versendet. Angefangen von kurzen Dankesnachrichten unter meinen aktuellen Instagram-Fotos, über die Beantworten von Direct Messages auf Instagram & Facebook, diversen Mails von Lesern aber auch Kunden, Feedback und Nachrichten an andere Blogger (ja, um auf sich aufmerksam zu machen und zu „wachsen“ sollte man auch auf anderen Kanälen interagieren), Austausch in diversen Blogger-Gruppen und Chats und dann gibt es ja auch noch Familie und Freunde die einem auf WhatsApp mal was schreiben. Diese knapp 200 Nachrichten habe ich zwischendurch geschrieben. In der Mittagspause meines Bürojobs, während ich auf das Essen in der Mikrowelle gewartet habe, die paar Stationen in der Straßenbahn, ja selbst beim Ka*ken auf dem Klo. Also bitte verzeiht es mir, wenn ich auch mal eine Minute durchschnaufe, den Blick nicht aufs Smartphone sondern die Umgebung habe und ihr somit auf eure Antwort dann etwas länger warten müsst…

Warum ich auf Smalltalk nicht mehr reagiere

Ein Punkt, den man mir vorwerfen kann: Ich reagiere nicht mehr auf Smalltalk-Versuche. Ich gestehe, ich war noch nie ein Fan von „Och ist das Wetter heute schön“-Gelaber und gehe solchen Unterhaltungen auch im Real Life aus dem Weg. Bevor ich mich desinteressiert einer Wetter-Unterhaltung widme, stehe ich lieber allein in der Ecke und genieße die kurzzeitige Ruhe. Somit muss ich gestehen, interessieren mich solche leeren Floskel-Unterhaltungen auch in der Onlinewelt überhaupt nicht. Ein tägliches „Guten Morgen, wie hast du geschlafen?“, „Wie ist das Wetter bei dir in Wien?“, ist zwar von den meisten sicher lieb gemeint, aber wenn ich auf 30 solcher Nachrichten täglich antworte, enden diese Unterhaltungen leider nur als Zeitfresser. Zumal ich in meinen Stories fast täglich erzähle wie ich geschlafen habe und auch den aktuellen Stand des Wetters sieht man meist ganz gut. Somit erübrigen sich solche Fragen eigentlich… 😉

Schon mal was von Menschenverstand gehört?

Auch muss ich sagen, schüttle ich bei vielen anderen Messages teilweise den Kopf. Mindestens 10 Mal pro Woche werde ich per DM angeschrieben wie ich heiße, obwohl das erste Wort in meinem Profil mein Name ist. Klickt man also auf meinen Instagram-Account (auf den man ja auch klicken muss, wenn man mir eine DM schickt!) sticht einem gleich „Carmen“ entgegen. Wieso man sich dann die Mühe macht und mir noch eine Privatnachricht schickt, um zu fragen wie ich heiße, kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Ich antworte dann zwar immer humorvoll, dass ein Blick in mein Profil die Auskunft gibt und ich kein strenges Staatsgeheimnis aus meinem Namen mache, aber bei solchen Fragen zweifle ich dann teilweise schon an der Intelligenz meiner Mitmenschen. Auch die immer wiederkehrende Frage, ob ich aus Österreich bin lässt mich nur noch müde lächeln. Nein Leute, ich habe in meinem Profil nur spaßhalber die Österreich-Flagge drin, rede mit Ösi-Akzent und bei meiner URL, die auf .at endet habe ich mich wohl vertippt. Versteht mich nicht falsch, ich gebe gerne Auskunft und antworte auf Fragen, aber bei Dingen wo man nur 1+1 zusammenzählen muss, hört auch irgendwann meine Geduld auf.

Ich bin nicht deine beste Freundin

Hier muss ich mich an meiner eigenen Nase packen, denn diesen „Fehler“ habe ich auch schon mal begangen. Da sieht man einen Menschen also täglich total zerzaust beim Aufstehen, die Person redet über ihr Leben, ihre Problem, nimmt uns in ihren Alltag mit und schwups denkt man, man ist mit ihr befreundet. Klar, man sieht ja auch fast das komplette Leben, fühlt sich dieser Person nahe und verbunden. Und schon tippt man eine Frage à la:

„Sollte ich den Seitensprung meines Freund verzeihen?“
„Würdest du an meiner Stelle eher nach Wien oder nach Berlin zum Studieren ziehen?“
„Ich weiß nicht, ob ich ein WG-Typ bin, würdest du trotzdem in eine ziehen?“
„Was kann ich meiner besten Freundin zum Geburtstag schenken?“
„Sind Nacktfotos zum 1. Jahrestag in Ordnung?“

Wie gesagt, auch ich habe mal vor zig Jahren eine andere „Influncerin“ mit solch einer Frage um Hilfe geben. Einer Frage, die man normalerweise der besten Freundin stellt, aber nicht einer „wildfremden“ Person aus dem Internet. Durch die Parasoziale Beziehung (man folgt diversen Influencern auf Social Media Plattformen und hat durch das ständige Zusehen das Gefühl, sie ziemlich gut zu kennen) kann es schon mal passieren, dass man das Gefühl hat seiner besten Freundin zu schreiben. Immer wieder verirren sich also oben aufgezählte Nachrichten in meinen Posteingang und ich weiß selten, wie ich reagieren soll. Denn ich bin weder eure große Schwester noch eure beste Freundin. Ja, ihr seht viel von meinen Leben, ihr denkt ihr kennt mich ganz gut, aber letztendlich seht ihr doch nur einen Bruchteil meines Lebens, nämlich jenen, den ich für euch „freigebe“. Und ich? Ich kenne die meisten von euch gar nicht, kann den Namen oft nicht mal einen Profilbild zuordnen. Wie soll ich euch also bei Liebeskummer trösten, individuelle Geschenketipps zum Geburtstag der besten Freundin geben oder euch die Entscheidung abnehmen, ob ihr lieber in Wien oder Berlin studieren sollt.

Ich schätze den Austausch wirklich sehr!

Ich weiß, ich habe nun sehr, sehr viel Gemeckert und das tut mir auch wirklich leid, weil der meiste Austausch mit euch wirklich toll ist und ich mich WAHNSINNIG über das viele Feedback, den tolle Input und auch oft regen Austausch freue. Ich habe in den letzten Jahren durch meine Social Media Kanäle wirklich tolle Leute kennengelernt. Manche davon durfte ich auch schon im realen Leben treffen und es wurden auch eine Handvoll Freundschaften daraus. Mit anderen bin ich seit  etlichen Jahren in regelmäßigen Onlinekontakt und wir verfolgen unser Leben gegenseitig auf Instagram & Co. Auch freue ich mich über jeden einzelnen Kommentar, jedes Like und sonstigen Support. Ja, ich weiß dies alles wirklich zu schätzen, weil ich es kenne, wenn man selbst 100. Dinge um die Ohren hat, sich aber noch die Zeit für ein Feedback / Like bei jemand anderen nimmt. DANKE! Und das ist auch der Grund für diesen Beitrag. Weil ich lieber den Leuten, die mir konstruktiven Austausch bieten meine Freizeit schenke, als Leuten mit der 7000. „sinnlosen“ Frage, die mich nach wenigen Stunden auch gleich anpöbeln wenn ich nicht antworte…

10 Antworten

  1. Ein wirklich toller Beitrag! Vielleicht wird so auch die breite Masse darauf aufmerksam gemacht. Viele "Zuschauer" verlieren den Bezug zur Realität, wenn sie einen "Influencer" permanent via Story und Co. verfolgen können. Man bekommt das Gefühl vermittelt ein Teil des Lebens jenes Influencers zu sein und alles mitzubekommen. Wie du schön beschreibst vermittelt das vielen Leuten eine Art Bindung, sogar Freundschaft, welche in der Realität nicht existent ist, da die Übertragung meist nur in eine Richtung stattfindet. Dieses Ungleichgewicht sorgt oft für Probleme. Eben dann, wenn Jemand nicht mehr unterscheiden kann zwischen realen Freunden und Personen, welche ihr Leben auf social media teilen. Ich finde es toll, dass du dieses Thema aufgreifst und versuchst es anderen näher zu bringen. Ich selbst kenne es nur zu gut, wenn Menschen anfangen fordernd zu werden, wenn sie nicht sofort eine Antwort bekommen. Aber wir sind auch nur Menschen und keine Roboter. Es ist nicht möglich die +99 Anfragen alle 2 Tage komplett abzuarbeiten. Das dauert nun einmal seine Zeit. Besonders neben Hauptjob und Studium. Ich antworte gerne jedem, nur es kann auch einmal etwas dauern. Und dafür muss Verständnis geschaffen werden. Danke für deinen Beitrag!

  2. Liebe Carmen,

    ich hab den Beitrag sehr interessiert gelesen, weil ich mich zumindest was deine PN's anbelangt oft in der gleichen Situation befinde und mir all diese Fragen auch schon mal gestellt habe. Mit über 20k Menschen, die das eigene Leben verfolgen führt das tatsächlich zu teilweise super abstrusen Momenten, da geb ich dir recht. Aber ich muss gestehen, dass mir dein Blogpost vor allem gegen Ende hin das Gefühl gibt, dass du mit dieser Haltung doch irgendwie ein bisschen undankbar bist. Wie du selbst sagst du verdienst Geld damit. Ich geb dir vollkommen recht, dass du dich nicht für Entscheidungen etc. rechtfertigen musst und sicher auch nicht dafür, wem du antwortest, ob du antwortest und wann du antwortest. Ich bin auch voll bei dir, dass Smalltalk einfach Schwachsinn ist – dafür hab ich auch keine Zeit. ABER wenn dir Menschen so unglaublich private Dinge anvertrauen, finde ich solltest du das als Kompliment sehen. Denn das heißt du bist nahbar, authentisch und machst ganz offensichtlich einiges richtig. Und gleichzeitig gerade wenn es jüngere User sind hast du eine Vorbildfunktion und kannst einiges bewegen. Vielleicht will das Mädchen, dass dich frägt wo sie studieren soll gar nicht hören zieh nach Wien, vielleicht erhofft sie sich von jemandem den sie bewundert einfach nur eine kleine Hilfestellung und es reicht vollkommen wenn du ihr antwortest, dass sie sich eine Pro und Kontraliste machen soll weshalb sie bei a oder b studieren will und falls du persönliche Erfahrungen mit den Städten hast, dass du ihr weitergibst was dir daran besonders gefallen hat. Weil nimms mir nicht böse aber du kannst die Nahbare sein, die ihre Follower zu schätzen weiß, oder die Bitch, die sich tatsächlich für etwas besseres hält. Und solange du planst Social Media zu deinem Beruf zu machen gehört sowas in meinen Augen einfach dazu. Natürlich sind das viele Nachrichten und natürlich wird das irgendwann einen Punkt erreichen an dem das nicht mehr zu stemmen ist. (mit 15k ist der aber noch nicht erreicht ;)) Aber genau diese Leute werden dir für eine Minute deiner Zeit später mal die größten Unterstützer sein. Denn wie man so schön sagt, wie man in den Wald reinschreit, so kommts halt auch zurück. Wie gesagt 80% deines Posts befürworte ich absolut und auf unverschämte Anfragen und Nachrichten gibts keine Antworten – Punkt. Aber beim letzten Teil solltest du vielleicht nochmal drüber nachdenken, was der eigentlich bedeutet.

    Liebste Grüße (einen schönen Blog hast du übrigens^^)
    Heidi

  3. Hallo Heidi,

    erstmal danke für deine Nachricht und deine konstruktive Kritik.
    Der letzte Punkt im Artikel war aber auch, dass ich den Austausch wirklich sehr schätze und auch wirklich dankbar für jedes Like / Kommentar bin, weil ich eben weiß, wenn man selbst 100. Dinge um die Ohren hat, sich aber noch die Zeit für ein Feedback / Like bei jemand anderen nimmt. So wie dein Kommentar jetzt eben, denn der ist ja wirklich lange und du hättest in der Zeit sicher besseres / entspannenderes machen können. 🙂

    Aber nun zu deinen Input. "Wie du selbst sagst du verdienst Geld damit." Ja ich verdiene wie zu Beginn geschrieben etwas Geld mit dem Blog, aber der Blog ist weder mein Hauptjob noch ist es mein Ziel Vollzeit Blogger / Influencer zu werden. (Hier hab ich mal vor längerem einen Beitrag dazu geschrieben, ist aber noch immer aktuell: http://www.chamy.at/2017/03/hinter-den-blogger-kulissen-wie-viel.html) Ich habe einen normalen Angestellten-Job und sitze tagsüber im Büro, alle Onlineaktivitäten darüber hinaus mache ich danach, im Urlaub oder am Wochenende. Und ja ich mache es gerne und ja ich freue mich, dass sich in den letzten knapp 11 Jahren auch ein kleiner Nebenverdienst entwickelt hat. Damit kann und ich will ich aber nicht mal ansatzweise meine Miete bezahlen, somit hat mein Hauptjob logischerweise IMMER Priorität. Also das hast du glaub ich ein bisschen falsch verstanden, dass ich plane SM zu meinen Beruf zu machen. Ich bin nur froh, dass es sich in den letzten Jahren zu einem netten Nebenverdienst entwickelt hat, aber ich plane keine Vollzeitbeschäftigung in diese Richtung. So viel also zur finanziellen Influncer-Situation. 😉

    1. Bei Smalltalk, Heiratsanfragen und Nonsence-Nachrichten sind wir uns ja sowieso einig. 🙂 Was diese "Hilfestellungsfragen" betrifft bin ich allerdings sehr zwiegespalten. Klar freut es mich, dass die Leute scheinbar so viel Vertrauen zu mir haben, mir solche (und teilweise noch viel privatere Dinge) anzuvertrauen, andererseits fühl ich mich ehrlich gesagt von solche Fragen auch oft in die "Enge" getrieben und überfordert. Wie gesagt, ich sitze tagsüber im Büro, komme dann meist gegen 19 Uhr erledigt heim, versuche dann noch den Blogkram zu erledigen und bin meist fix und fertig. Mich dann mit fremden "Probleme" zu beschäftigen zerrt – zumindest bei mir – schon an den Nerven. Immerhin habe ich – wie die meisten von uns – selbst genug eigene Problemchen und Dinge zu bewältigen. Wenn mir dann wildfremde Mädels schreiben, dass sie unglücklich mit dem eigenen Leben sind, sich ritzen (das sind zum Glück ganz seltene Extremfälle), nicht wissen was und wo sie studieren, dann überfordert mich es. Ich erzähle in meinen Storys sehr, sehr viel über mein Privatleben, gebe auch "Tipps" / Input, aber mit Themen die ich mich vorher noch nie beschäftigt haben, auch gar nicht in mein Themenfeld fallen tue ich mir schwer. Zumal ich kein Mensch bin, der eine 0815 Antwort tippen möchte, sondern dann schon auf die Frage gezielt eingehen möchte. Nur wie soll ich wissen, wie der Freund auf Aktfotos reagiert, wenn ich weder das Mädel noch ihren Freund auch nur ansatzweise kenne. Ja ich kann eine 0815-Standard-Antwort tippen, aber damit ist den meisten ja nicht wirklich geholfen. Und da frage ich mich, ob es nicht schlauer ist, solch spezifische Fragen nicht der besten Freundin oder aber in speziellen Foren / Chats (gibt's ja mittlerweile für jedes nur erdenkliche Thema) zu stellen, als random einer Bloggerin, die sich mit dem Thema zuvor noch nie befasst hat. Ich erzähle z.B. in den Instastorys auch immer wieder einiges zu meiner Angststörung und meiner Psychotherapie und da bekomme ich natürlich unzählige Nachrichten von Betroffenen oder Leuten die ähnliche Probleme haben. Ja, DA kann ich mich austauschen, da entsteht dann regen Mail-Verkehr, da kann man sich gegenseitig Tipps und Input geben und da antworte ich auch gerne. Das sind Themen wo ich mich auskenne, wo ich denke, dass ich auch sinnvolles beisteuern kann und mit meinen Erfahrungen und Tipps anderen helfen könnte. Aber wenn mich jemand fragt, wo er studieren soll und welches Studentenwohnheim ich in Wien denn empfehlen kann, dann bin ich ratlos. Ich habe nicht studiert und mich auch nie mit dem Thema Studium auch nur ansatzweise auseinander gesetzt. Weder auf dem Blog noch auf irgendeinen Social Media Kanal ist bei mir je das Wort "Studium" gefallen. Und das macht mich dann stutzig, wieso ICH zu solch einen Thema um Rat gefragt werde und man da nicht Freunde, oder auf speziellen Seiten nachfragt. Ich hoffe ich hab mich einigermaßen klar ausgedrückt, was ich damit sagen will? 🙂 Also ich bin nicht gegen "privaten Austausch", denn Themen die ich oft anspreche und wo ich Leuten helfen kann, da diskutiere und schreibe ich natürlich gern drüber. Aber bei "random" Fragen, wo ich noch nie irgendein Wort darüber verloren habe, MICH zu fragen, finde ich eher "überfordernd".

      PS: Hast du einen Blog / Insta etc.
      Lass mir bitte mal den Link da. <3

      Alles Liebe & Danke,
      Carmen

    2. Mal zuerst: Ich finds sehr cool, dass du dich nicht persönlich angegriffen fühlst, meinen Kommentar löschst und beleidigt bist 🙂
      Okay dann kam der erste Teil oben denk ich einfach falsch rüber, für mich klang das eher als würdest du planen, das über kurz oder lang auszuweiten, allerdings bin ich auch das erste Mal jetzt über deinen Blog gestolpert – von demher kannte ich deinen anderen Artikel dazu nicht. 🙂
      Und ich verstehe deinen Punkt, was du damit eigentlich sagen möchtest. Macht für mich auch total Sinn, klar ist es schwierig ne qualifizierte Antwort zu nem Thema zu geben, von dem man selbst keine Ahnung hat. Muss man auch nicht, in manchen Bereichen sollte man das wahrscheinlich auch nicht (wie du sagst zb. Thema Selbstverletzung, wenn man sowas selber nie durch hatte, da kann man mit nem falschen Rat auch echt ins Fettnäpfchen springen) – was ich damit eigentlich sagen wollte, war auch gar nicht so fang jetzt an dich mit jedem möglichen Thema das dir jemals in die Finger kommt auseinander zu setzen. Eher , dass ich in deinem Text einfach das Gefühl hatte, das dir sowas eher lästig ist und du es wertschätzen solltest, wenn manche Menschen so viel Vertrauen in dich haben. Selbst wenn du diese Nachrichten nur mit einem ehrlichen "Tut mir leid ich hab selbst nie studiert, deswegen kann ich dir da leider überhaupt nicht weiterhelfen" beantwortest 🙂 Wie gesagt glaub mir, ich versteh diese abstruse Beziehung vollkommen. Für dich sind das Wildfremde, aber für die bist du auch wenn das in unseren Augen irgendwie verrückt ist ne Freundin. (Ich versteh das wirklich, ich hab neulich in ner Story erwähnt, dass ich überlege meine Haare zu schneiden und daraufhin Nachrichten gekriegt, dass ich das bitte bitte nicht tun soll, xyz hat mich mit langen Haare viel lieber. – Sowas ist dann doch irgendwie ein sehr sehr komisches Gefühl :D)

      Wenn du zb. über solche Dinge quatschen willst meld dich gern auf Insta^^ ich hab mittlerweile ein paar Mädels in ähnlicher Größenordnung wie wir, das kann manchmal super hilfreich sein sich über sowas mit Leuten auszutauschen denen es genauso geht, weil zumindest meiner Erfahrung nach können Freunde/Verwandte/Partner, die da nicht so wirklich drin sind und das nicht selbst erleben selten wirklich verstehen und nachvollziehen, worüber man sich da Gedanken macht 🙂

      Und ja ich hab beides 🙂
      Auf Insta findest du mich als Zissapino
      Meinen Blog gibts hier: wilderminds.de

      Liebe Grüße,
      Heidi

  4. Super Beitrag! Ich finde es super, dass das thematisiert hast und kann dir nur in allen Punkten zustimmen. Ich habe generell das Gefühl, dass da immer mehr Menschen rangezüchtet werden, die erwarten immer und sofort bespaßt zu werden. Eine Generation, die nur an sich denkt und deren Universum um sich selbst dreht. In so vieler Hinsicht. Das macht mich irgendwie echt traurig. Und wenn ich dann so was wie bei dir lese, bin ich echt schockiert wie manche Menschen sich verhalten. Es ist dein gutes Recht auch etwas Privatsphäre zu haben und nicht 24/7 aufs Handy schauen zu müssen. Lass dich von so Idioten nicht stressen!

  5. Hui, sehr interessant zu lesen und es klingt wirklich schon ganz schön anstrengend. Da kann ich mich irgendwie freuen, dass ich diese Probleme nicht kenne 😀 ich bin aktuell ja eh wenig aktiv und bekomme aber generell gar nicht so viele Nachrichten, alles im angenehmen Rahmen und noch nie hatte ich so Drängler dabei. Respekt, dass du das irgendwie alles so gewuppt kriegst.

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