Meal Planning – Erste Schritte zu weniger Chaos im Speiseplan

Was koche ich heute? Diese Frage treibt wahrscheinlich einige von euch genau so in den Wahnsinn wie mich, denn das tägliche Überlegen, Planen und Einkaufen kostet doch viel Zeit und Mühe und können einem Hobbykoch wie mir im wahrsten Sinne die Suppe versalzen. Ich habe mir daher schon vor langer Zeit das Meal Planning angewöhnt – eine ganze Woche plane ich den Speiseplan im voraus, pinne diesen dann an den Kühlschrank und kaufe dafür ein. So brauche ich jeden Abend nur auf meine „Speisekarte“ schauen, ein Gericht aussuchen und loslegen.


Grade im amerikanischen Raum ist das Einkaufen für einen ganzen Monat im Voraus mit Ergänzungskäufen für Frisches jede Woche groß in Mode. Aber ehrlich gesagt habe ich weder die Lagerfläche, noch die Muße das für einen ganzen Monat zu machen. Daher gibt es Meal Planning hier wöchentlich – frisch, mit wenig Aufwand und eigentlich ganz einfach. 5 praktische Tipps, die euch gleichzeitig die Vorteile etwas bewußter machen habe ich daher heute für euch!

Planung ist das halbe Leben
Anstatt jeden Tag zu überlegen was man nach der Arbeit noch schnell kochen könnte nehme ich mir immer Freitagsabends oder Samstagmorgen ca eine halbe Stunde Zeit und plane die Woche durch.
Ebenfalls wichtig für die Planung – wenn nötig das passende Rezept aussuchen und unter Favoriten speichern, ausdrucken oder ähnliches. So kann es Abends dann direkt losgehen.
Mir ist es wichtig, dass der Speiseplan abwechslungsreich ist und es daher die verschiedensten Gerichte gibt. In der Regel plane ich je ein Gericht mit den verschiedenen Fleischsorten, ein Fischgericht, ein Pastagericht und eine Suppe oder einen Eintopf, zudem plane ich gerne ein vegetarisches Gericht ein. Ausserdem plane ich Speisen, die eine unterschiedliche Lagerdauer vorweisen – zB. frisches Ofengemüse eher für die erste Wochenhälfte und ein Eintopf, in dem vielleicht mehr Gemüse aus der Dose oder getrocknet (Bohnen, Linsen etc.) vorkommen zum Ende der Woche. Zwar ist bei der korrekten Lagerung im Kühlschrank auch frisches Gemüse lange haltbar, aber ein Gericht auf dem Speiseplan das sich gut lagern lässt ermöglicht im „Notfall“ auch mal einen Cheat-Day, an dem es eine Pizza / Gyros / Pommes sein muss!


Der Einkauf leicht gemacht
Egal wann ich einkaufen gehe, gefühlt ist es immer voll im Supermarkt. Meal Planning führt zum Glück für mich dazu, dass ich nur noch ein mal pro Woche einkaufen muss, denn im Kühlschrank halten sich die Lebensmittel doch recht gut frisch. Unabdingbar ist für mich ein Einkaufszettel, wobei ich die altmodische Variante mit Papier bevorzuge und tatsächlich im Laden dann abtreiche, was bereits im Wagen liegt. Aber auch auf dem Handy könnt ihr euch speichern, was ihr braucht. Über Woche notiere ich immer wieder Basics, die fehlen bzw bald aus sind und wenn ich dann zum Wochenende meinen Speiseplan erstelle kommen eben noch die Dinge dazu, die hierfür benötigt werden. Ein Einkaufzettel hilft mir strukturiert zu bleiben und nur das zu kaufen, was wirklich gebraucht wird. So sind die Schränke nicht unnötig voll und auch das Budget bleibt planbar!


Nutzen was da ist
Wisst ihr eigentlich wie es um euren Bestand steht? Grade wenn es darum geht meinen Speiseplan für die Woche zu erstellen ist der Blick auf meine Vorräte wichtig – ich achte darauf, dass die Schränke nicht zu voll sind, achte auf das Haltbarkeitsdatum und schöpfe immer wieder aus meinem Bestand. Der Vorteil eines kleinen, aber gut sortierten Vorrats ist das man für spontane Gelüste gewappnet ist und einfach immer etwas Leckeres im Schrank hat. Und mal ehrlich – Pasta mit einer frische Tomatensauce schmeckt hervorragend, ist super schnell gemacht und Zutaten dafür finden sich immer in meinem Schrank. So kann ich den nächsten Einkauf auch notfalls mal einen oder zwei Tage verschieben, ohne zu verhungern.
Vielleicht habt ihr ja auch doch mal Reste aus der Vorwoche die ihr nutzen könnt. Kleine Reste selbstgemachter Tomatensauce vom Pizzabend friere ich z.B. gerne ein und nutze sie dann für Pasta oder Suppen! Ich gehe also auch durch meinen TK-Schrank und schaue nach, was ich dort noch habe damit nichts zu lange liegt und verdirbt!


Budgetplanung für Anfänger und Fortgeschrittene
Meal Planning macht nicht nur das Leben einfacher, es kann euch unter anderem auch Geld sparen. Das wöchentliche Einkaufen sorgt dafür, dass ihr euch an Angeboten orientieren könnt und dank Einkaufszettel reduzieren sich (unnötige) Spontankäufe ungemein. Wer besonders aufs Geld achten muss kann sich sogar ein extra Budget nur für den Wocheneinkauf festlegen, den Speiseplan daran orientieren und somit seine monatlichen Finanzen super im Blick halten. Wer dann noch Angebote beachtet und nur kauft, was er wirklich braucht kann sich dann zudem auch mal Teures gönnen - wichtig ist die Abwechslung!


Wie viel ist zu viel?
Wenn ihr euren Speiseplan und Einkaufszettel erstellt achtet unbedingt darauf, wie viele Portionen ihr benötigt. Dies ist abhängig von der Personenzahl in eurem Haushalt, davon ob ihr gute oder schlechte Esser seid und natürlich auch davon, ob ihr ggf für mehrere Tage kocht. Ich hasse es Lebensmittel wegzuschmeißen (egal ob „roh“ oder verarbeitet) und plane daher immer sehr genau, so dass ich bis zum nächsten Einkauf möglichst alles aufgebraucht habe. Wenn abends gekocht wird muss es genug sein, damit es auch noch für den Lunch auf der Arbeit am nächsten Tag reicht – aber nicht mehr. Ich tue mich daher auch schwer damit, XXL Packungen zu kaufen – klar, manchmal sind die wirklich ein Vorteil, aber wenn man die Lebensmittel dann gar nicht aufgebraucht bekommt oder womöglich tagelang das Gleiche essen muss ist es dann auch wieder nicht ratsam!


Ihr seht, der Aufwand für ein wöchentliches Meal Planning ist überschaubar aber die Auswirkungen sind groß – sei es im Hinblick auf euer Budget, eure Lagerhaltung oder das allabendliche Kochen. Es macht Spaß mit der Familie zu beratschlagen und Speisepläne zu erstellen und ist dennoch nicht all zu steif, zudem habt ihr dann unter der Woche viel mehr Zeit für euren Feierabend wenn ihr einfach nur das gewünschte Gericht aussuchen müsst und loslegen könnt! Für mich kann ich zudem feststellen, dass ich durch die vorausschauende Planung viel abwechslungsreicher koche da ich mir wirklich die Zeit zur Planung lasse, anders als wenn es abends schnell gehen muss und man daher auf das immer-Gleiche zurück greift!

Vielleicht habt ihr ja Lust auch mal über Meal Planning nachzudenken oder mir von euren Erfahrungen zu berichten. Solltet ihr noch Inspiration brauchen - alle zu den Fotos gehörigen Rezepte findet ihr hier auf dem Blog – seht doch einfach mal unter der Rubrik BE HUNGRY & CREATIVE nach!

Wie ist das bei euch – geht ihr spontan täglich einkaufen, oder plant ihr auch im Voraus?

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